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phenomenelle des Tages: Grazia Deledda

Grazia Deledda (27.9.1871–15.8.1936)

Grazia Deledda 1926Ihre Mutter ist Analphabetin. Sie selbst erhält 1926 als zweite Frau nach Selma Lagerlöff den Nobelpreis für Literatur. Die Schule muss sie früh verlassen, der Privatlehrer des Bruders unterrichtet sie in Italienisch. Ihre Karriere als Schriftstellerin setzt sie gegen den Widerstand von Familie und Umgebung durch. Eine schreibende Frau im Sardinien des 19. Jahrhunderts? Kein Mann würde „so eine heiraten wollen“. Zum Glück hat sie nicht auf die warnenden Rufe gehört.

Deledda wächst in wohlhabenden Verhältnissen auf. Mutig schickt sie als 13-Jährige eine ihrer Geschichten an die bekannte Zeitschrift L’ultima moda. Der Redaktion gefällt, was sie schreibt, und sie bittet nach der Veröffentlichung um weitere Erzählungen. Die junge Schriftstellerin schreibt einen Roman unter Pseudonym, der in Fortsetzungen erscheint. Der Erfolg führt dazu, dass im gleichen Jahr der nächste Roman in Buchform herauskommt.

Häufig spielen in Deleddas Schicksalsromanen Frauen die zentrale Rolle. Ihre Beschreibungen sind von viel sardischem Lokalkolorit geprägt. Auch wenn sie sich frauenpolitisch kaum engagiert, steht sie den eingeschränkten Möglichkeiten für Frauen ihrer Zeit kritisch gegenüber. Durch missverständliche Äußerungen zum Faschismus wird ihr Werk lange in eine ideologische Ecke gestellt.

Foto: By Nobel Foundation [Public domain], via Wikimedia Commons

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