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Imke Duplitzer will ins Europaparlament
Fechterin kämpft um guten Listenplatz
Wenn sie das gleiche Tempo wie auf der Planche vorlegt, könnte ihr der Durchmarsch vielleicht gelingen. Erst im Dezember 2013 trat sie, wie die taz heute berichtet, den Grünen bei, nun will die ehemalige Europameisterin im Degenfechten Politikerin werden. Sie kandidiert bei der Europawahl im Frühjahr. Dass Politik aus dem Sport nicht mehr wegzudenken ist, gehört seit den Olympischen Spielen in Peking zu Duplitzers Überzeugung. Wie 2008 in China kritisiert sie derzeit die Menschenrechtssituation vor den Winterspielen in Sotchi. Dabei unterstützt sie nicht nur die internationale Aktion Principle 6, sondern auch den Sotchi-Appell des LSVD.
Wie gut ihre Chancen sind, bei den Grünen einen guten Listenplatz zu ergatten, wird sich Anfang Februar bei der Bundesdeligiertenkonferenz herausstellen. Und nur mit einem sicheren Platz wird ihr der Start als Europapolitikerin gelingen. Sportfunktionäre gehören sicher nicht zu Duplitzers besten Freunden. Das IOC nannte sie schon einmal einen Feudalherren-Club, der sich nur auf Einladung öffne. Allerdings ist auch der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Vesper, ein Grüner. Dafür hat sie 2012 mit dem Ko-Fraktionsvorsitzenden der europäischen Grünen im EU-Parlament, Daniel Cohn-Bendit, das Buch Helden Haft über die Instrumentalisierung des Leistungssports geschrieben.
© Norman Rembarz