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Buchrezi: „Die Dritte“ von Dorit David

BuchCover Die DritteDorit David ist ein Allroundtalent – darum lohnt sich auch ein Besuch auf ihrer Website. Dass sie Künstlerin sein muss, habe ich sofort aus ihren Zeilen herausgelesen, denn so gut kann man Kunst nicht recherchieren, das muss man selbst können:
Esra und Leni begegnen sich auf einer Vernissage und fühlen sich gleich voneinander angezogen.
Jede hat ihre Geschichte, wie das bei uns allen eben so ist. Doch die beiden Frauen haben jeweils ihre Geschichte mit Ruth, an die sie die jeweils andere erinnert.
Und schon sind wir mittendrin. In einer Liebesgeschichte, in einer Familiengeschichte, in einem Text mit so wunderbaren Zeilen wie: „Aber der erlösende Moment, wo Papier, Bewegung, Mine und Linie eine Einheit wurden, ließ auf sich warten. In gewisser Hinsicht erinnerte mich Zeichnen an Tanzen. Es funktionierte, wenn ich den Kopf ausschaltete und die Bewegung übernahm, die sowieso schon im Raum war“.
Doch auch psychologisch ist dieser Roman vollkommen. Familienbande und Freundschaften, Zwischenmenschliches und Mauern, die man um sich zieht – all das beschreibt die Autorin einfach perfekt.
Mich hat dieses Buch wirklich eingenommen, ich sah die drei Frauen Esra, Ruth und Leni vor mir. Auch eine ältere Dame, die von früher berichtet, oder ein Vater, der einfach nicht aus seiner Haut kann, alle werden wunderbar beschrieben. Kleines Manko: Esra und Leni erzählen die Geschichte unabhängig voneinander, aber leider sprachlich so gleich, dass es mich manchmal verwirrt hat und ich zurückgeblättert habe, um zu prüfen, welche der beiden nun eigentlich gerade spricht.
Doch das ist wirklich eine Kleinigkeit in einem doch so großen Buch.
Dorit David: Die Dritte

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