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TV-Tipp: Block B – die neue Frauen-Knast-Serie
Janina, Rita, Bea, Gabi und Chris in der Wäscherei, Fotocredit: © RTL / Gordon Mühle
Lesbische Insassin konkurriert um Vormachtstellung
Heute Abend startet um 21:15 Uhr auf RTL die neue Gefängnisserie Block B – Unter Arrest mit einer Doppelfolge. Im Zentrum des Geschehens stehen die JVA Tempelhof, ihre Insassinnen und Aufseher_innen. Allen voran geht es um Neuzugang Beatrice Kröger (gespielt von Gisa Zach), die cleane Drogenabhängige Janina Romero (Ulrike Röseberg), die zurückkehrende „Anführerin“ Rita Plattner (Katrin Sass), die ausgleichende Insassinenvertreterin Gabi Reimers (Nina Hoger) und die aufmüpfige lesbische Chris Wuttke (Claudia Gaebel). Plattner und Wuttke konkurrieren miteinander um die Vormachtstellung unter den Insassinen. Mit bekannten Schauspielerinnen und bewusst harten Geschichten möchte RTL neue Akzente setzen. Block B lehnt sich damit an die erfolgreiche australische Serie Wentworth an. Das Setting ist deutlich anders als noch bei Hinter Gittern. Insgesamt soll die Serie „emotionaler, radikaler und spannender“ als vergleichbare sein.
Verschiedene Charaktere stehen im Mittelpunkt
In jeder der zehn Folgen der ersten Staffel rückt ein anderer Charakter in den Mittelpunkt. Wir erfahren mehr über den jeweiligen Lebensweg und ggf. die Hintergründe der Inhaftierung. Startpunkt ist die Neue, Beatrice. Das Publikum erlebt ihre Fahrt zur JVA mit und auch gleich die erste Schockszene: Eine andere Inhaftierte bietet dem Fahrer Oralsex im Tausch gegen eine Stange Zigaretten. Bewusst wird in Block B mit der Härte und vermeintlichen Realität des Knastalltags gespielt. Die Charaktere geben sich dabei von charmant sympathisch bis fies durchtrieben, eine bunt gemischt Truppe. Die Anspannung während der Haft ist bei allen deutlich zu spüren. Wie in jeder Frauen-Knast-Serie gibt es auch einen lesbischen Charakter und die Emotionen der unterschiedlichen Vollzugsbeamten kommen ebenfalls nicht zu kurz.
Must See für Fans des Genres
Dennoch scheint der Anspruch etwas hoch zu sein: Die erste Doppelfolge bedient die Charaktere ein wenig klischeehaft, die Dialoge bleiben oft flach und die Handlungsstränge sind berechenbar. Überraschend klar wird das Thema häusliche Gewalt dargestellt, einschließlich Vergewaltigung in der Ehe. Ein echtes Verdienst der Serie, denn dieses Themas nimmt sich im deutschen Serien-TV kaum jemand an. Block B macht auf eine recht radikale Art darauf aufmerksam. Schauspielerin Gisa Zach spielt die betroffene Beatrice samt dem damit verbundenen Leiden, auch im JVA-Alltag, sehr überzeugend. Insgesamt verspricht die neue RTL-Frauen-Knast-Serie gerade für Fans des Genre gute Unterhaltung mit einigen Aspekten, die unter die Haut gehen. Und wenn die Quoten für den Sender zufriedenstellend sind, wird eine zweite Staffel in Aussicht gestellt.
Fotocredit: © RTL / Claudius Pflug
Claudia Gaebel alias Chris Wuttke im Interview mit phenomenelle
phenomenelle hatte Gelegenheit der Schauspielerin Claudia Gaebel, die Insassin Christine „Chris“ Wuttke und die einzig offen lesbische Insassin der Serie spielt, zum Sendestart einige Fragen zu stellen:
Fotocredit: © RTL / Claudius Pflug
Wie haben Sie sich auf die Rolle und die Serie vorbereitet?
Das Ensemble durfte eine JVA in Berlin besuchen, mit den Insassinnen sprechen und die Vollzugsbeamten mit Fragen löchern. Das war spannend und inspirierend.
Welche Vorbilder gab es für die „lesbische Seite“ des Charakters?
Warum braucht es Vorbilder, um Frauen schön und sexy zu finden? Für mich ist das nichts außergewöhnliches. Hätten Sie die Frage auch gestellt, wenn Chris heterosexuell wäre? (Lach)
Wie viel Gestaltungsspielraum haben Sie beim Charakter und wo wollen Sie damit hin?
In den ersten beiden Folgen sind wir einem festen Regiekonzept gefolgt, danach wird es freier in der Gestaltung und Chris wird ihre Stärken und Schwächen immer mehr offenbaren.
Welche Herausforderungen stellt der Charakter an Sie als Schauspielerin?
Herausfordernd finde ich, Chris als starke Anführerin, nicht einseitig darzustellen, indem ich einfach permanent herum brülle und einen auf dicke Hose mache. Natürlich setzt sie sich auch mit Gewalt durch, aber sie verfügt über so viele andere Mittel, um ihre Position zu stärken. Es ist ein ständiger Spagat zwischen Unnahbarkeit, innerer Verletzung und Impulsivität. Das finde ich spannend, aber auch herausfordernd.
Worüber würden Sie sich in der Entwicklung des Charakters/der Serie freuen?
Ich würde mich freuen, wenn die Vielschichtigkeit meines Charakters sichtbar wird. Das Chris nicht „nur“ stark und cool ist, sondern auch ihre Unsicherheit und verletzte Seite gesehen wird. Damit man gerade deswegen, im Laufe der Serie nachvollziehen kann, warum sie die Chefin im Knast sein will.
Was sind ihre Erfahrungen mit dem Charakter als Darstellerin bzw. welche Resonanz erfahren Sie darauf bisher?
Chris ist ein spannender Charakter, sie wird sicher polarisieren, bisher erfahre ich glücklicherweise viel positive Resonanz.
Block B ist deutlich an die australische Serie Wentworth angelehnt. Haben Sie die Serie als Anschauungsmaterial gesehen?
Ich habe nur Ausschnitte gesehen, um mir einen Eindruck der Atmosphäre zu verschaffen. Das Besondere der Serie kann man schnell erkennen. Für meine schauspielerische Arbeit wollte ich es nicht verwenden.
Wo grenzt sich Block B von Wentworth ab? Was macht die Serie anders?
Das kann ich nicht beurteilen, dazu habe ich zu wenig von Wentworth gesehen. Der Look soll ja sehr ähnlich sein, und anders wird es wohl in erster Linie durch die schauspielerische Darstellung der Charaktere. Ich bin selbst mega gespannt!
Vielen Dank, Frau Gaebel.
Block B auf Facebook: Offizielle Fanseite und offizielle RTL-Seite zur Serie.
[youtube]https://youtu.be/Y1FwlktWoeo[/youtube]
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One thought on “TV-Tipp: Block B – die neue Frauen-Knast-Serie”
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Abschlag von W-Worth sogar die Namen sind fast gleich , Bitter echt für das deutsche TV . !!!!!!!!!!