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phenomenelle des Tages: Hella von Sinnen

Hella von Sinnen (geb. 2.2.1959)

Hella von sinnen 20061130Ihre Fernsehkarriere beginnt mit Tschaka-Tschaka, ausladenden, extragvaganten Kostümen und frechem Humor 1988 beim noch jungen Privatsender RTL in der Sendung Alles nichts oder?! Da steht die geborene Hella Kemper bereits seit 10 Jahren von Sinnen auf der Bühne. Während des Studiums in Köln gründet sie mit Dada Stievermann und Dirk Bach die Kabarettgruppe Stinkmäuse, an der Kölner Studiobühne spielt sie mit Dirk als Romeo und ihr als Julia Balkonszenen hin und her, Regisseur Walter Bockmayer macht sie zum Ensemblemitglied im Theater in der Filmdose.

Auch seit dem Ende der RTL-Show ist die Komikerin immer wieder Gast auf dem Bildschirm mal mit der Spielshow Promi ärgere dich nicht, mal als Teil des Rateteams von Genial daneben. Außerdem schreibt sie, zuletzt zusammen mit Cornelia Scheel, und entwickelt Fernsehideen mit der gemeinsamen Firma Komikzentrum. Sie leiht Animationsfiguren wie der Hyäne Shenzi in König der Löwen ihre Stimme und geht mit dem Solo Ich bremse auch für Männer auf Tournee.

Laute Stimme für gesellschaftspolitische Themen

Lautstark und leidenschaftlich setzt sich Hella von Sinnen für gesellschaftliche Anliegen ein. In dem bis heute vielleicht bekanntesten Aids-Aufklärungsspot spielt sie 1990 eine Supermarktkassiererin, die mir ihrer Frage an Kollegin Tina: „Wat kosten die Kondome?“, die Lacher auf ihrer Seite hat. Ein Plädoyer für Safer Sex, das so ganz nebenbei auch Kondome aus der Tabu-Ecke heraus holt. Wann immer ihr Einsatz für HIV-Positive und die Aidshilfen gefragt ist, Hella sagt sofort zu.

Als erste Prominente in Deutschland steht sie öffentlich dazu, lesbisch zu sein. Mit Langzeit-Lebensgefährtin Cornelia Scheel bestellt sie 1992 in einer öffentlichen Aktion mit 250 anderen Paaren das Aufgebot. Die Aktion Standesamt erregt Aufsehen und fordert erstmals in breitem Rahmen rechtliche Regelungen für lesbische und schwule Paare. Obwohl seit 2001 das Lebenspartnerschaftsgesetz zunehmende Rechte gewährt, bleibt das prominente Lesbenpaar der neuen Institution bis heute fern. Von Sinnen kritisiert:

Das Wort Verpartnerung. Ich will die gleichen Rechte. Keine Geschenke. Meine Forderung bleibt AKZEPTANZ. Toleranz ist mir zu wenig. (Quelle: box-online.de, Interview 2011)

Foto: Elke Wetzig (Elya) (Own work) [GFDL, CC-BY-SA-3.0 or CC-BY-SA-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons

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