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phenomenelle des Tages: Vanessa Redgrave

Vanessa Redgrave (geb. 30.1.1937)

Vanessa Redgrave (2011)Sie gehört zu den ganz großen Charakterdarstellerinnen im Film und auf der Theaterbühne. Viele ihrer Filmrollen sind Porträtstudien unterschiedlichster Frauen. Sie spielt eine fiktive ermordete Nazi-Gegnerin in Julia, die Tänzerin Isadora Duncan, Frauenrechtlerin Sylvia Pankhurst, die transsexuelle Tennisspielerin Renée Richards, um nur einige zu nennen. Eindrücklich und herzzerreißend gibt sie im Jahr 2000 im Episodenfilm Women love Women, lesbischen Frauen, die Anfang der 60er Jahren leben, ein Gesicht und eine Stimme. In der Episode 1961 betrauert sie als Edith den Tod ihrer langjährigen Lebensgefährtin Abby und wird schließlich von deren Erben aus dem gemeinsamen Haus geworfen. Auf tragische Weise macht die Geschichte deutlich, wie wichtig rechtliche Regelungen für lesbische Paare sind.

So wie sie sich nicht scheut, Tabu-Rollen zu spielen, so laut setzt sich Redgrave zeitlebens für ihre politischen Überzeugungen ein. Gegen Nuklearwaffen, Vietnam- und Irakkrieg, für die IRA und die PLO – häufig wird sie für ihre Ansichten kritisiert. Als ihr 1978 der Oscar für die Nebenrolle in Julia verliehen wird, protestiert die rechte Gruppierung Jewish Defence League dagegen. Redgrave sei Anti-Semitin, weil sie sich für Palästinenser einsetzt. Sie kontert in ihrer Dankesrede: Das Verhalten einer kleinen zionistischen Gruppe sei ein Angriff auf den heldenhaften Kampf der Juden in aller Welt gegen Faschismus und Unterdrückung. Seit 1995 ist sie internationale UNICEF-Botschafterin. Auch im Kampf gegen HIV und AIDS ist sie eine wichtige Unterstützerin. Im Februar 2014 wird sie für ihren Einsatz gemeinsam mit ihrer Tochter Joely Richardson von der in New York ansässigen amfAR (Foundation for AIDS Research) geehrt.

Foto: By Siebbi (cropped version of ipernity.com) [CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons

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