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In Erinnerung an die Aktivistin und Autorin Leslie Feinberg

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Leslie Feinberg (1.9.1949–15.11.2014)

Leslie Feinberg 1997

Leslie Feinberg 1997 (Foto: Ulrike Anhamm)

Ihr vor zwanzig Jahren erschienenes Buch Stone Butch Blues, deutsch: Träume in den erwachenden Morgen, machte die Autorin und Aktivistin Leslie Feinberg schnell bekannt. Sie gewann dafür zwei LGBTI-Literaturpreise, den Lambda und den Stonewall. Vor allem aber sorgte Feinberg mit ihrem Buch dafür, dass wir Trans-Personen wahrnahmen und über Transsexualität nachdachten. Bis heute gilt es als eines der grundlegenden Werke über das Gender-Thema.

Feinberg verwendete, wenn sie von sich sprach entweder das genderneutrale englische Pronomen „ze“ oder das weibliche „sie“. Sie wuchs in den 60er Jahren in Buffalo, der zweitgrößten Stadt des Bundesstaates New York, auf. Die Fabrikarbeiterin entdeckte als lesbische Butch die Schwulenkneipen der Stadt, die gleichzeitig Treffpunkte der Drag-Szene waren. Mit der Hauptfigur von Stone Butch Blues, Jess Goldberg, erleben wir diese Zeit nach. Feinberg war früh Aktivistin und später Journalistin. Ihr Engagment ging weit über das in der LGBTI-Szene hinaus. Sie setzte sich für die Rechte von Arbeiter_innen und gegen Rassismus ein. Feinberg beschrieb sich selbst als „weiße, der arbeiter_innenklasse zugehörige, sekular jüdische, transgender Lesbe“.

Sie wurde nur 65 Jahre alt

In den letzten Jahrzehnten hielt Feinberg Vorträge, schrieb Artikel, war Redakteurin der Zeitschrift Workers World und veröffentlichte weitere Bücher, darunter den Roman Drag King Dreams und die Sachbücher Transgender Warriors: Making History und Trans Liberation: Beyond Pink or Blue. 2007 erhielt sie vom Starr King College einen Ehrendoktortitel.

2013 – anlässlich des 20-jährigen Jubiläum – erschien ihr grundlegendes Werk in einer von Feinberg selbst noch bearbeiteten Neuauflage. Zur gleichen Zeit verkündete sie via tumblr, sie sei aufgrund einer verschleppten von Zecken übertragenen Krankheit so krank, dass sie ab sofort auf häusliche Pflege angewiesen sei. Für sie war es schwierig zu schlucken, zu gehen, zu atmen, zu sprechen und zu schreiben.

Leslie Feinberg starb am 15. November 2014 an der Seite ihrer langjährigen Lebenspartnerin Minnie Bruce Pratt. Ihre letzten Worte sollen wie folgt gelautet haben:

Erinnert euch an mich als eine revolutionäre Kommunistin.

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