phenomenelle

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LITFEST homochrom

11/2013 – Das war die phenomenelle Woche

Ein lesbischer Rückblick vom 9.–15. März

phenomenelle Frauen

Lesbische Kandidatin will New Yorks Bürgermeisterin werden

Christine Quinn VF 2012 ShankboneAm 10. März kündigte Christine Quinn an, dass sie als Kandidatin der Demokraten in das Rennen um das Bürgermeisteramt in New York gehen wird. Der offen lesbischen Quinn werden gute Chancen eingeräumt. Sie setzte auch gleich ein wichtiges politisches Zeichen. Die irisch-stämmige US-Amerikanerin wird in diesem Jahr nicht an der jährlichen traditionellen St. Patrick’s Day Parade teilnehmen. Denn die Organisatoren verbieten den Teilnehmer_innen jegliche LGBT-Botschaft. Quinn sagt, sie sei in der Dubliner Parade marschiert, dort gäbe es immer wieder Menschen, die Sticker oder Buttons tragen, „die deutlich machen, wir sind beides Irisch und LGBT. Wenn wird das in Dublin können, warum in Gottes Namen können wir es nicht auf der Fifth Avenue?“ Wir hoffen jedenfalls, dass Quinn das Rennen macht und die erste offen lesbische Bürgermeister der schlaflosesten Stadt der Welt wird.

Foto: By David Shankbone (Own work) [CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons

Einmal mit Mila Kunis zum Abschlussball …

… dachte sich die lesbische Studentin Kirsten Bledsoe und bat die Hollywood-Schauspielerin per Video um ein Date. Dafür würde sie auch Kunis Lieblingsbier Blue Moon spendieren, der Star müsse nur sich selbst mitbringen. Ob Kunis die Nachricht erreicht hat, steht noch nicht fest. Aber vor einigen Jahren begleitete sie einen Militärabsolventen auf einen Ball. Mal sehen, ob das auch für den weiblichen Fan klappt.

Verfassungsrichterin Sotomayor antwortet 11-Jähriger

Sonia Sotomayor in SCOTUS robe cropCameron Myer Milne bekam kürzlich Post von Sonia Sotomayor, einer von US-Amerikas höchsten Richterinnen. Die 11-jährige Tochter eines lesbischen Paares aus North-Carolina hatte sie in einem Brief gebeten, sich dafür einzusetzen, dass ihre Eltern legal verheiratet sein können. Derzeit beschäftigt sich das Oberste Gericht mit der Frage, ob das 1996 verabschiedete Gesetz, dass die Ehe zwischen Mann und Frau festschreibt (DOMA) verfassungswidrig ist. Sotomayor konnte zwar zu den Beratungen keine Stellung nehmen, ermunterte das Mädchen in ihrer Antwort aber: „Ich weiß, Träume können wahr werden, wenn du hart daran arbeitest, sie umzusetzen. Ich wünsche dir Freude daran, große Träume zu haben, hart zu arbeiten und erfolgreich zu sein, in allem was du tust.“

Foto: By Sonia Sotomayor in SCOTUS robe.jpg: Collection of the Supreme Court of the United States, Steve Petteway source derivative work: Tktru (Sonia Sotomayor in SCOTUS robe.jpg) [Public domain], via Wikimedia Commons

wisconsingazette.com: sotomayor-answers-letter-from-girl-with-lesbian-moms

phenomenelle Medien

Mit blanken Brüsten gegen Schwulenhass

Lesbische Unsichtbarkeit in den Medien? Das könnte schon bald Geschichte sein, wenn wir Lesben es nur wollten. Denn es wäre so einfach: Raus mit den nackten Tatsachen, dann schafft Frau es auch in Deutschlands homophobstes Boulevard-Blatt. Wie die Kollegen von queer.de entdeckten, waren sich die Redakteure nicht zu blöd, Bilder einer brasilianischen Femen-Demonstration mit „Brasilianerinnen demonstrieren gegen Schwulenhass“ zu übertiteln. Text und Bild natürlich farbgetreu in rosa getaucht. Dass sich der fementypisch barbusige Protest auch gegen Sexismus, Rassismus und Intoleranz richtete, unterschlug man gleich ganz. Unser Tipp: Einfach nicht mehr kaufen das Blatt.

queer.de: Mit Brüsten gegen „Schwulenhass“

Schreibwettbewerb für Nachwuchsautorinnen

Logo Wettbewerb Green FictionDas Internetportal LizzyNet und die Vereinigung deutschsprachiger Krimiautorinnen, Mörderische Schwestern, starten gemeinsam den Umwelt-Schreibwettbewerb Green Fiction. Bewerben können sich Nachwuchsautorinnen von 12 bis 15 Jahren mit einem ausführlichen Exposé direkt bei LizzyNet. „Gesucht werden spannende, ungewöhnliche, aufwühlende (Kurz-)Geschichten aller Genres. Ob darin detektivische Guerillagärtner einen Müllskandal aufdecken, die Präsidentin einer Glaskuppelwelt illegalen Sauerstoffhandel bekämpft oder Ökoterroristen versuchen, das letzte Naturreservat zu retten – alles ist möglich, Hauptsache die Umwelt spielt eine Hauptrolle.“ Einsendeschluss ist der 1.8.2013. Kooperationspartner sind der Bastei Lübbe Verlag und die Lit.COLOGNE.

Was wäre wenn … fragte die BBC am Weltfrauentag

UMP regional elections IlM 2010-02-18 n07Anlässlich des Internationalen Frauentages fragte die britische BBC in ihrem News Magazine nach: Was wäre wenn Frauen die Welt regierten? Prominente und erfolgreiche Frauen wie IWF-Chefin Christine Lagarde, Ex-US-Außenministerin Condolezza Rice und die ehemalige irische Präsident Mary Robinson antworteten. Uni-Sono waren die Damen sich einig, dass die Welt wohl ein wenig anders aussähe.

Foto: By Marie-Lan Nguyen (Own work) [CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons

bbc.co.uk: What if women ruled the world?

phenomenelle Menschenrechte

Queen unterzeichnet Charta gegen Diskriminierung

Einen ersten kleinen Schritt gegen Diskriminierung von Minderheiten besiegelte die britische Queen in dieser Woche mit ihrer Unterschrift unter die Charta für Demokratie und Menschenrechte des Commonwealth. Zwar ist darin ausdrücklich der Wille festgeschrieben, unerbittlich gegen „alle Formen von Diskriminierung“ zu stehen. Explizit genannt sind aber nur Geschlecht, Abstammung, Hautfarbe, Glauben und politische Überzeugung. Im Zusatz „oder anderen Gründen“ sehen Menschenrechtsaktivist_innen eine Chance für LGBT. Kritker_innen beschweren sich, dass diese nicht ausdrücklich genannt seien. Erinnert irgendwie an Artikel 3 im Grundgesetz.

diestandard.at: Queen-unterzeichnete-Commonwealth-Charta-gegen-Diskriminierung

Russische Lesben und Schwule stoßen vermehrt auf Ablehnung

Lesbianmarriageinmoscowmay2009Die Politik der russischen Regierungen, ob lokal oder national, zeitigt erschreckende Negativ-Erfolge. Laut einer aktuellen Umfrage finden Befragte, man solle Lesben und Schwule entweder unter Zwang heilen (22 %), isolieren (16 %) oder sogar gleich liquidieren (5 %). Das drohende landesweite Verbot so genannter Homo-Propaganda finden 67 % der Befragten gut. Die russische Community erhält derweil die Unterstützung des britischen Schriftstellers und Schauspielers Stephen Fry. Er weilt zurzeit in Sant Petersburg, um dort eine Dokumentation über die Probleme der LGBT-Community fertigzustellen.

Foto: Lesbian Couple by Nikolai Alekseev at en.wikipedia [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Deutsche Regierung bleibt hart was gleiche Rechte angeht

Auch in deutschen Landen diskutierte die Politik wieder munter über das Für und Wieder der nächsten Gleichstellungsschritte. Am Donnerstag debattierten die Abgeordneten des Bundestages mal wieder über einen Antrag, der diesmal von den Grünen kam. Wirklich Neues zur Sache war dabei nicht zu vernehmen. Vor der Debatte machten sich einige Aktivisten noch Hoffnung, die FDP könne sich besinnen und echten Widerstand gegen den Koalitionspartner CDU leisten. Alles nur Lippenbekenntnisse. Am Ende legte sich der einsame Michael Kauch als Einziger ins Zeug. Zunehemend heftig reagieren dafür die Gleichstellungsgegner. Inzwischen kritisiert nicht nur Rechtsauslegerin Erika Steinbach das Bundesverfassungsgericht für seine Urteile gegen Diskriminierung. Auch andere – vornehmlich aus einem südlicheren Bundesland – ließen mehr oder weniger deutlich anklingen, das oberste deutsche Gericht sei auf dem falschen Weg. Neben Gerichtspräsident Voßkuhle wies nun auch sein Vize mit deutlichen Worten die Kritik zurück.

augsburger-allgemeine.de: Homo-Ehe-Bundesverfassungsgericht-kritisiert-Bayern

phenomenelle Familien

Berlin bekommt Zentrum für Regenbogenfamilien

Bundesweit derzeit einzigartig ist das in dieser Woche eröffnete Familienzentrum speziell für lesbische und schwule Paare und ihre Kinder. Es dient als Anlaufstelle für Regenbogenfamilien, ohne sich erklären zu müssen. Im Stadtteil Schöneberg beheimatet, können sich Paare beraten lassen, auch wenn sie erst planen eine Familie zu werden. Deutliche Worte für die Gleichstellung von Familien mit homosexuellen Eltern fand Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in seinem Grußwort zur Eröffnung. Je nach Wahlausgang im September wird er sich ab Herbst an seinen Worten messen lassen müssen. Wir sind gespannt.

donaukurier.de: Erstes-Familienzentrum-fuer-homosexuelle-Paare-eroeffnet

Lesbisches Pflegeelternpaar muss sich verstecken

Als er noch ein Baby war, entzog das holländische Jugendamt den leiblichen Eltern des heute 9-jährige Yunus das Sorgerecht für den Jungen. Seitdem lebt er bei lesbischen Pflegeeltern. Die biologischen Eltern flohen vor einigen Jahren wieder in die Türkei. Sie mussten fürchten, dass ihnen das Sorgerecht für 2 weitere Kinder ebenfalls entzogen würde. Nun baten sie im türkischen Fernsehen Präsident Erdogan darum, sich dafür einzusetzen, dass sie ihren Sohn wiederbekommen. Momentan wird in der Türkei darüber diskutiert, grundsätzlich verbieten zu lassen, dass Homosexuelle und Christen die Pflege für muslimische Kinder übernehmen können. Aus Sicherheitsgründen rieten holländische Offizielle dem lesbischen Paar mit dem Kind ‚unterzutauchen‘. Erdogan besucht in der nächsten Woche die Niederlande in offizieller Mission. Offen ist, ob er die Frage ansprechen wird.

phenomenelle Games

Spielehersteller organisiert Kongress zu LGBT-Charakteren

Erstmals versammelten sich in New York City LGBT-Aktivistinnen, Spiele-Designer und -Autoren zu einer gemeinsamen Konferenz, dem Electronic Arts‘ Full Spectrum awarness Event. Einen Tag lang wurde darüber diskutiert, wie LGBT-Charactere stärker in Video-Spielen repräsentiert werden könnten und welche Hindernisse auf dem Weg liegen. So berichtete EA-Pressevertreter Craig Haigen von Hassmails radikaler Anti-Homo-Gruppen ebenso wie vom Unverständnis von LGBT-Vertreter_innen. EA plante, in dem Spiel Star Wars: The Old Republic, einen eigenen diskriminierungsfreien Planeten für Lesben, Schwule, Bi und Trans-Menschen einzubauen. Die Kritiker_innen aus Aktivsten-Kreisen empfanden den Sonderplaneten als ausgrenzend.

polygon.com: electronic-arts-lgbt-full-spectrum

phenomeneller Fußball

Franzosen kritisieren Nigeria heftig für Ausschluss von Lesben

Logo Nigeria Football FederationWährend die FIFA erst einmal vorsichtig in Nigeria nachfragte, beschweren sich die regierenden Sozialisten und offzielle Sportorganisationen in Frankreich beim Botschafter des afrikanischen Landes. Die Präsidentin der nigerianischen Frauen-Profiliga hatte angekündigt, dass Lesben nicht mehr in der Liga und in der Nationalmannschaft spielen dürften. Der Brief wurde auch von einigen prominenten französischen Sportler_innen unterzeichnet und spricht deutliche Worte gegen Diskrimierung und Hass. Derweil behauptet der nigerianische Fußball-Bund, es gäbe keinen Bann.

phenomenelle Gesundheit

Studie zu lesbischem Übergewicht

75 % der US-amerikanischen Lesben sind adipös, ganz im Gegensatz zu schwulen Männern. Dieser deutliche Unterschied ist das erste Ergebnis einer 1,5 Millionen Dollar teuren Studie, die das nationale Gesundheitsinstitut in Auftrag gegeben hat. Nun gilt es, die Gründe dafür zu erforschen.

washingtontimes.com: feds-spend-15m-study-lesbian-obesity

phenomenelle Werbung

Nachtruhe auf pinken Kissen in Berlin

Unter dem Namen Pink Pillow Berlin Collection haben sich die Tourismus-Agentur Visit Berlin und verschiedene Hotels in der Hauptstadt zu einem Netzwerk zusammengetan. Die Häuser garantieren, schwule und lesbische Gäste besonders freundllich zu behandeln. Außerdem engagieren sie sich in Szene-Projekten und halten spezielle Infos für die Zielgruppe parat. Wer also künftig auf einem pinken Kissen übernachten will, erfährt hier mehr …

touristik-aktuell.de: berlin-hotelnetzwerk-fuer-schwule-und-lesben

Microsoft wirbt mit lesbischem Hochzeitspaar

In seiner neuen Outlook-Werbe-Kampagne wirbt der Software-Hersteller unter anderem mit einem lesbischen Hochzeitspaar.

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