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Filmrezension: Liz in September

Eine Liebesgeschichte unter karibischer Sonne

Venezuela bringe ich nicht unbedingt mit Frauen-Filmen in Verbindung. Umso angenehmer überrascht war ich, als ich den venezolanischen Film „Liz in September“ vorab anschauen durfte. Ein Postkarten-Idyll in Meeresblau, saftigem Grün und weichem sandfarbenen Gelb entfaltete sich hier vor meinen Augen.

Die Regisseurin dieses Films ist Fina Torres, und die Hauptdarstellerin ist das Ex-Modell Patricia Velaquez, bekannt aus der TV-Serie „The L-Word“. Sie spielt Liz, eine Frau, die Partys und wechselnde Frauen-Bekanntschaften liebt. Jeden September feiert Liz ihren Geburtstag mit ihren besten Freundinnen im Frauen-Hotel von Margot an der Küste von Venezuela.

Geheimnisse

Auch dieses Mal feiert sie mit ihren lesbischen Freundinnen, doch dieses Jahr ist alles anders. Liz weiß, dass Sie nicht mehr lange zu leben hat. Sie hat einen nicht-operablen Gehirntumor. Dies ist ihr Geheimnis, das sie vor allen versteckt, selbst vor ihren besten Freundinnen. Dieser charmante und sensible Film gewinnt merklich an Tiefe, als Liz Eva kennenlernt.

Liz in September 1

Eva, eine verheiratete Frau, ist in dem Küstenort gestrandet. Bis ihr Wagen repariert ist, muss sie sich für einige Tage eine Unterkunft suchen und findet diese im Hotel von Margot, der Freundin von Liz. Liz wettet mit ihren Freundinnen: auch wenn Eva verheiratet ist; wird sie diese Frau spätestens in drei Tagen verführen und in ihrem Bett haben.

Sehsüchte

Der September voller karibischer Träume entwickelt sich ganz anders, als Liz und Eva es erwarten. Beide haben Geheimnisse, beide haben Sehnsüchte und es ist fesselnd zu sehen, wie sich beide Frauen näher kommen.

Liz in September

Dieser Film ist für die große Leinwand gemacht. Die Bilder der karibischen Küste entfalten sich hier am besten. Die Reise führte mich im Film um viele charmante Ecken und Kanten und war trotz des ernsten Themas nie schwermütig. Im Gegenteil: er ist voller lateinamerikanischer Leichtigkeit und zeigt hier eine Liebe voller Nähe, eine Liebe, die fast alles besiegen kann, die auf vieles hoffen lässt.

„Liz in September“ wurde mit großem Erfolg auf verschiedenen LGBT-Film-Festivals, unter anderem in Toronto, gezeigt. Homochrom zeigt diesen Film jetzt im Mai in der lesbischen Filmreihe in Dortmund, Düsseldorf, Essen und Köln, später wird er bei der Edition Salzgeber auf DVD erscheinen.
Karibische Sonne, schöne Frauen, eine interessante Geschichte, ein wunderbarer und kraftvoller Film!

Trailer:
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=TH9mN1K1Ilk[/youtube]

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One thought on “Filmrezension: Liz in September”

  1. Danke für die schöne Rezension!

    Übrigens, „Liz in September“ läuft am 16.05.2016 um 19.15 im bambi, Klosterst. 78, Düsseldorf.

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