kulturelle
Alison Moyet – Albumreview „The Minutes“
Alison Moyet – Comeback nach langer Pause
In den 80ern war Alison Moyet die erfolgreichste britische Popsängerin und verkaufte über 20 Millionen Platten. Nach sechs Jahren Pause veröffentlichte sie dieses Jahr ihr neues Album The Minutes. Mit Produzent Guy Sigsworth, der auch schon mit Größen wie Björk und Madonna gearbeitet hat, ist ein Album entstanden, das die Britin selbst als „the most sonically complete“ (klanglich am vollendesten) empfindet.
Höhen und Tiefen trotz gewohnt starker Stimme
The Minutes präsentiert den Hörerinnen eine bunte Mischung aus R&B, Synthie-Pop und Club Sounds, die nur teilweise an die „alte“ Alison erinnern und auch nicht so recht in die Moderne passen. Dies erzeugt durchaus ein Wechselbad der Gefühle. Stimmlich ist die einstige Pop-Queen nach wie vor stark, auf den teilweise experimentell wirkenden Elektro-Schnick-Schnack hätte man vielleicht ab und an verzichten sollen. Die erste Single-Auskopplung When I was your girl ist nicht unbedingt der eindrucksvollste Song des Albums, aber durchaus radiotauglich. Aber taugt er auch zum Ohrwurm und somit zum Hit?
Mein Fazit
Für mich war Alison Moyet in den 80ern eine Ikone und noch heute stehen einige ihrer Alben bei mir im CD-Regal. Vor allem ihre dunkle Stimme hatte es mir angetan und noch heute höre ich gerne ihre Songs wie Invisible oder Is this love.
Selbst nach mehrfachem Hören bin ich immer noch unentschlossen, was ich von dem neuen Album halten soll. Ich halte es für sehr individuell bzw. speziell und glaube nicht, dass es die Charts erobern wird. Dennoch ist es zu gut, um es total zu verreißen. Fans von früher dürften eher zu begeistern sein als die Generationen, die noch nichts von ihr kennen. An zwei bis drei Songs habe ich durchaus Gefallen gefunden, bin mir aber nicht sicher, ob diese dauerhaft auf meinen mp3-Player verbleiben werden. Meine Empfehlung: Vor dem Kauf erst ein paar Mal rein hören. Für eingefleischte Fans dennoch fast schon ein ‚must have‘.