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phenomenelle des Tages: Buffy Sainte-Marie
Buffy Sainte-Marie (geb. 20.2.1941)
Die kanadische Folksängerin und -komponistin gehört zu den bekanntesten Protestsängerinnen der 60er Jahre. Bereits Anfang des Jahrzehnts schreibt sie diverse Songs, die von anderen Interpreten gecovert zu Hits werden. Von einem ihrer bekanntesten Lieder Until it’s time for you to go existieren Aufnahmen so verschiedener Künstler_innen wie Elvis Presley, Barbara Streisand, Françoise Hardy und Cher.
Sainte-Marie wird in einem kanadischen Cree-Reservat geboren, wächst aber nach dem Tod ihrer Eltern in Massachusetts bei Verwandten auf. Als sie 1964 für einen Powwow in das Piapot-Reservat zurückkehrt, adoptiert sie der jüngste Sohn den Chiefs. Sie studiert an der University of Massachusetts, macht 1963 ihr Lehrdiplom und den Bachelor in orientalischer Philosophie. 20 Jahre später legt sie noch einen Doktortitel in bildender Kunst nach.
Klavier und Gitarre bringt sie sich in der Jugend selbst bei. Bereits während der Studienzeit tritt sie auf und tourt auch. In New York wird sie Teil der Folk-Szene in Greenwich Village, zu der auch Joni Mitchell und Neil Young gehören. Schnell wird sie als Songschreiberin ernst genommen. 1963 beobachtet sie die Heimkehr verwundeter Soldaten aus dem Vietnamkrieg. Einen Krieg, den es laut der US-Regierung offiziell gar nicht gibt. Sie schreibt einen der bis heute wichtigsten Antikriegs-Songs Universal Soldier. Sie besingt darin die namenlosen Soldaten, die mal Atheisten, mal Christen, mal Juden sind und ohne die weder Hitler noch Cäsar ihre Armeen marschieren lassen könnten. Deutlich bringt sie zum Ausdruck:
Das ist kein Weg um dem Krieg ein Ende zu bereiten.
Die Adaption von Donovan macht das Lied zum Hit. Einige ihrer Songs werden Titelmelodien in Filmen. Der größte Erfolg gelingt ihr gemeinsam mit 2 anderen Songschreibern Anfang der 80er. Für Up where we belong aus dem Hitfilm Ein Offzier und Gentleman regnet es 1982 den Oscar, den Golden Globe und den BAFTA Award.
Neben den musikalischen Erfolgen und Experimenten stellt sie auch regelmäßig ihre Digitalkunstwerke aus. Sainte-Marie engagiert sich sozial und politisch. Bereits 1969 gründet sie eine Stiftung, die indianische Studenten unterstützt. In den 70er Jahre tritt sie 5 Jahre lang regelmäßig in der Sesamstraße auf. Anstatt wie andere Prominente nur das Alphabet mit den kindlichen Fernsehzuschauer_innen zu üben, besteht sie darauf, ihnen mehr über das Leben der amerikanischen Ureinwohner_innen zu zeigen.
Früh experimentiert Sainte-Marie musikalisch und künstlerisch mit dem Computer. Stellt aber 1998 ernüchtert fest, dass das Publikum lieber die „Pocahontas-mit-einer-Gitarre“ sehen wollte. Inzwischen wirft sie der US-Regierung vor, sie habe dafür gesorgt, dass sie und andere indianische Künstler_innen auf einer schwarzen Liste gelandet seien. Besonders der ehemalige Präsident Lyndon B. Johnson sei verantwortlich, dass sie in den 70ern erfolgreich aus dem Business gedrängt wurde.
Foto: By Monica Vereana Williams (Monica Vereana Williams) [CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
Weiterführende Links und Quellen