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Eltern zeigen verliebten lesbischen Teenager an

Free Kate, Quelle allout.org

Der 18. Geburtstag ist für die meisten Teenager etwas ganz besonderes. Der High School Schülerin Kaitlyn Hunt könnte er jetzt zum Verhängnis werden. Die Eltern ihrer Freundin nutzten dieses Datum nämlich, um den Teenager bei der Polizei anzuzeigen. 2 Tage nach ihrem Geburtstag beschuldigten sie das Mädchen, ihrer 15-jährigen Tochter gegenüber sexuell übergriffig geworden zu sein.

Wie verschiedene Medien berichten ist Hunt eine beliebte Schülerin mit guten Noten und die beiden waren bereits seit längerem ein Paar. Ganz einfach eine Teenagerliebe, die nun das Leben der Älteren zerstören könnte. Ihr drohen bis zu 2 Jahre Haft, Hausarrest und das Stigma „Kindesmissbrauch“. Sie ist bereits von der Schule geflogen, selbst wenn die Anklage fallen gelassen wird, kann sie ihren Abschluss in diesem Jahr vergessen. Kaitlyns Familie verteidigt das Mädchen und hat eine weltweite Kampagne ins Rollen gebracht. Die Eltern ihrer Freundin behaupten, sie habe ihre Tochter lesbisch gemacht. Warum sie nicht akzeptieren können, dass ihr Kind homosexuell ist, darauf gibt es keine Antwort.

Über change.org haben die Hunts eine Petition an den zuständigen Staatsanwalt in Florida eingerichtet, die zwischenzeitlich von mehr als 265.000 Menschen unterstützt wird. 300.000 werden benötigt. Eine ähnliche Petition mit weniger Teilnehmern läuft auch über allout.org. Unter den unten angegeben Links könnt ihr euch beteiligen. Auch die geschlossene Facebook-Gruppe der Familie Hunt Free Kate hat innerhalb weniger Tage mehr als 45.000 Mitglieder bekommen. Darunter sind prominente Namen wie die Autorin Anne Rice und Schauspielerin Evan Rachel Wood.

Foto: allout.org

 

One thought on “Eltern zeigen verliebten lesbischen Teenager an”

  1. Nele Tabler sagt:

    Nach allem, was ich bisher darüber gelesen habe, scheinen die Eltern der jüngeren Frau wirklich homophob zu sein und haben den 18. Geburtstag der Älteren und die Gesetzeslage für ihr radikales Eingreifen (aus)genutzt.
    Nichtsdestotrotz bereiten mir die Berichterstattung der letzten Tage, die Empörung, die Art, wie die Protest- und Unterstützungsaufrufe für Kaitlyn Hunt formuliert sind, große Bauchschmerzen, weil ich mich schon seit Langem mit dem Thema „Schutzalter“ beschäftige. Die stringenten Gesetze in verschiedenen Staaten der USA kommen ja nicht von ungefähr, während man meiner Meinung nach bei uns viel zu lasch damit umgeht. (Zur Erinnerung ein Fall aus dem letzten Jahr: der Freispruch eines dreißigjährigen Mannes, der mit einer Fünfzehnjährigen geschlafen hat. Ich war fassungslos, dass nicht allein schon der Altersunterschied für eine Verurteilung ausgereicht hatte).
    Drei Jahre Altersunterschied bedeuten bei Teenagern alles und nichts. Bei einem Paar mag es sich um eine Beziehung auf Augenhöhe handeln, genauso gut aber könnte bei dieser Konstellation ein naives Kind von einem reifen Erwachsenen ausgenutzt werden. Es hängt immer vom Einzelfall ab, deswegen tut sich Politik auch so schwer mit dem Schutzalter und sind die Gesetze von Staat zu Staat so unterschiedlich. Z.B. hat man sich im Staat New York zu einer Radikallösung entschlossen, um Klarheit zu schaffen: Sexuelle Kontakte sind mit und zwischen Menschen unter 17 Jahren verboten, basta. Zwar kann ich mir kaum vorstellen, dass so etwas wirklich durchsetzbar ist, aber wenigstens ist die Ansage eindeutig.
    Wie gesagt, ich bezweifle nicht, dass es aktuell bei Kaitlyn Hunt um Homophobie geht, trotzdem wäre mir lieber, es würden Unterschriften für eine Art „Gnadengesuch“ gesammelt, nach dem Motto: hier tragen viele die Verantwortung, z. B. die Eltern, die ihre Tochter nicht vor dem Altersunterschied gewarnt haben, die Schule, die die Gesetzeslage nicht zum Unterrichtsthema gemacht hat usw., es war eine Dummheit, die nie wieder vorkommt oder so ähnlich.
    Wie es im Moment läuft, könnte sich demnächst eben auch der „gestandene“ Achtzehnjährige, der sich ein fünfzehnjähriges „Dummerchen“ fürs Bett sucht, darauf berufen: Was Lesben erlaubt ist, müssen Heteros auch dürfen …

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