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Maria Braig: Nennen wir sie Eugenie
Eugenie ist eine junge, unverheiratete Frau. Sie wohnt allein in der Nähe des Ladens, in dem sie auch als Verkäuferin tätig ist, und bereitet sich auf ihr Studium vor. Alles noch nicht spektakulär, würde sie nicht im Senegal leben. Ihre Familie vertraut ihr, weswegen sie auch dieses „freie“ Leben führen kann. Bis eines Tages ein Familienessen ihr ganzes Leben verändert, denn sie soll verheiratet werden, und als sie dem nicht zu stimmt, kommt auch noch raus, dass Eugenie Seraba liebt, eine Frau. Im Senegal eine Straftat, Homosexuellen droht Gefängnis und sozialer Abstieg bis zum Tod durch Selbstjustiz von „Freunden“ oder „Familie“. Genau das erfährt Eugenie am eigenen Leib, und ihr bleibt nichts anderes übrig als zu fliehen. In Deutschland angekommen geht der nächste Spießrutenlauf weiter. In einer schäbigen Unterkunft mit vielen anderen Menschen fremder Nationen wartet sie auf das Ergebnis der Prüfung ihres Asylantrags. Da in Deutschland Homosexualität keine Grundlage für Asyl ist beginnt für Eugenie eine Bange Zeit des Wartens, immer mit der Hoffnung dass sie doch bleiben darf.
Die Grundlage des Romans beruht auf einer wahren Geschichte, die Einzelheiten sind allerdings erfunden oder aus anderen Lebensgeschichten entnommen. So steht es gleich vorn auf der ersten Seite. Am Ende einiger Kapitel findet man Informationskästchen in dem z. B. die aktuelle juristische Situation dargestellt wird. Die Geschichte selbst ist sehr anrührend geschrieben, frau kann sich sehr gut in die Situation von Eugenie einfühlen. Die Informationen die man am Rande so mitbekommt sind sehr interessant und lassen ein das „System Asyl“ besser verstehen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde jeder/jedem raten es zu lesen.
Maria Braig: Nennen wir sie Eugenie
Verlag 3.0 Zsolt Majsai
Broschiert: 135 Seiten, EUR 11,80
ISBN: 978-3956670619