kulturelle
Buchrezension: Motten tragen keinen Helm von Maren Elbrechtz
„Bitte lass mich los.“ Das ist der Satz, den Suza per E-Mail von ihrer Freundin Antonia bekommt. Nicht mehr und nicht weniger. Mit diesem einen Satz ist die Beziehung der beiden nach langem Hin und Her beendet – denn Antonia ist verheiratet, mit Kind, Haus und Hund.
Suza durchlebt die verschiedenen Phasen der Trauer. Nachdem Sie auch noch ihren Job verliert, lebt sie ihren Liebeskummer voll aus und das bis zur letzten Etappe. Sie trinkt, weint, schreit und vergräbt sich – so schleppt sie sich von einem zum anderen Tag. Wahlweise mit ihrem Bruder Phillip, ihrer besten Freundin Lisa, in der Kneipe mit Fremden, aber in erster Linie allein. Dabei kommt es auch zu einigen kuriosen Situationen.
Der Roman übers Verlassenwerden ist in der Ich-Form geschrieben, dadurch kann frau sich sehr gut in die Protagonistin hinein versetzen. Zumal sicher jede von uns diese Achterbahn der Gefühle bei einer Trennung kennt. Nur können bzw. wollen die wenigstens von uns sich den Liebeskummer in Vollzeit leisten. Da ist es doch schön, das mal bei einer anderen miterleben zu dürfen, inkl. Fremdschämmomenten.
Das Buch ist empfehlenswert und macht Mut, denn auch die schmerzhafteste Trennung ist irgendwann überstanden und frau stärker denn je.
Motten tragen keinen Helm
Marten Elbrechtz
EUR 12,95
183 Seiten
Ulrike Helmer Verlag