informelle
phenomenelle des Tages vom 2.1.2013
Therese Malten (21.6.1853–2.1.1930)
Die Sängerin debütiert, kaum 18-jährig, als lyrische Heldin Pamina in Mozarts Zauberflöte. Bereits mit 20 wird sie Königlich Sächsische Kammersängerin an der Dresdner Hofoper und bleibt es bis zu ihrem Abschied von der Bühne 1903. Die als Müller Geborene nimmt den Bühnennamen Malten an und macht schnell Karriere, die sie an die wichtigsten europäischen Opernhäuser führt. Mit kaum 30 entdeckt Richard Wagner sie, holt sie als Kundry für die erste Saison des Parsifal nach Bayreuth. Die wichtigsten Frauenrollen in anderen Wagner-Opern folgen. Trotz des internationalen Erfolgs bleibt sie Dresden treu und kehrt immer wieder dorthin zurück.
Öffentlich wenig bekannt ist die langjährige Beziehung der berühmten Sopranistin zur Philosophin Helene von Druskowitz, die aber Probleme mit Alkohol und Drogen hat. Nachdem sich Malten 1891 von ihr trennt, wird sie in eine Nervenklinik eingewiesen und entmündigt. Die Sängerin lebt derweil eine heimliche Beziehung mit dem sächischen König Albert. Er baut ihr Anfang der 1890er Jahre eine Villa in Kleinzschachwitz, heute ein Vorort von Dresden. Dort lebt Malten bis zu ihrem Tod, die Villa vererbt sie ihrer Gesellschafterin.
Foto: Wilhelm Höffert [Public domain], via Wikimedia Commons