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CSD-Macherinnen: Annie Heger vom CSD Nordwest

Von wegen, der CSD ist nur was für Schwule. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Frauen in den CSD-Teams der Republik etabliert und sie sorgen mit allen Kräften dafür, dass Lesben im Sommer bei den Straßenfesten und auf den Paraden sichtbarer werden und verstärkt mitgestalten. phenomenelle hat an alle weiblichen CSD-Macherinnen einen kleinen Fragebogen mit 5 Fragen verschickt. Die Antworten veröffentlichen wir, so wie sie eintrudeln und wie es zu den CSD-Terminen passt, peu à peu in den nächsten Wochen.

Annie Heger CSD Ostfriesland

Wer bist du und wo kommst Du her?
Annie Heger – 30 Jahre alt, Künstlerin, ursprünglich aus Ostfriesland, jetzt in Oldenburg beheimatet.

Was ist deine Aufgabe beim CSD?
Neben der Arbeit im Vorstand des LuST e.V. (Lesben- und Schwulen-Tag e.V.) pflege ich die Kontakte zur Stadtverwaltung, bin für die Organisation, Durchführung und künstlerische Leitung der „Nacht der kleinen Künste“ am Vorabend des CSD Nordwest in der Kulturetage verantwortlich sowie für das Booking beim Kulturfest, das gemeinsam mit der politischen Abschlusskundgebung nach der Demonstration auf dem Schlossplatz stattfindet. Dazu kommt noch seit einem Jahr der CSD-Gottesdienst, der in meiner Hand liegt und das Amt der Pressesprecherin. Ja, die Liste ist lang.

Welche/wie viele Veranstaltungen für Frauen gibt es bei eurem CSD?
Alle Veranstaltungen vom LuST e.V. sind für Frauen … und für Männer. Also für alle. Innerhalb des Rahmenprogramms, das ca. einen Monat vor dem CSD Nordwest beginnt, organisieren diverse Vereine, Gruppen und Institutionen auch Veranstaltungen, die eher ein Geschlecht ansprechen. So hat unser CSD-Monat mit der Vortrag „Lesbisches Leben im Alter“ begonnen und neben unserer Abschlussparty „Night of the Pride“ gab es parallel noch die „Männerfabrik“, die sich – wie schon der Name sagt – eher an Männer wendet.

Wie klappt es bei euch mit der Zusammenarbeit von Frauen und Männern ?
Im LuST e.V. halten sich der Frauen- und Männeranteil die Waage. Wenn Menschen zusammenkommen, die zwar ein Wunsch, ein Ziel, eine Aufgabe vereint, aber trotzdem alle Menschen sind und den Weg dorthin von jeder/m unterschiedlich gegangen wird, aufgrund unterschiedlicher Biografien, Persönlichkeiten, Alter usw., dann kann es auch schon mal explosiv werden. Ich wage zu bezweifeln, dass das am Frau oder Mann sein liegt. Unser Vorstand besteht neben mir aus zwei Männern und unsere Zusammenarbeit ist sehr unkompliziert und kreativ befruchtend.

Was ist das besondere an eurem CSD und worauf freust du dich am meisten?
Wir haben in Oldenburg eine gute Balance zwischen Party und Politik. Natürlich ist der CSD ein großer Feiertag und die ganze Stadt ist in Regenbogefarben getaucht. Die Teilnehmer.innen haben dennoch ein Bewusstsein dafür, dass noch lange nicht alles erreicht ist und formulieren ihre Forderungen an Politik und Gesellschaft in einem Meer an Schildern. Wir kommen durch eine Haushaltsbezuschussung der Stadt, diverse Privatspenden und Einnahmen durch eigene Veranstaltungen ohne Großsponsoren aus und können unsere Demonstration deswegen unkommerziell und politisch halten.

Ich freu mich auf das erste „Hallo Oldenburg“, das von der Bühne schallt, wenn die Demonstration am Platz ankommt, und die pralle Sonne nach dem Regen, der traditionell am Nachmittag kurz einsetzt. Am meisten freue ich mich auf all die Menschen, die an dem Tag aus anderen Städten kommen, um uns zu unterstützen: Entweder zum Helfen durch unsere „Schwuppenlandverschickung“ innerhalb der CSD Nordkooperation, als Künstler und Gebärdendolmetscherinnen auf der Bühne und die vielen Demonstrierenden, die aus dem Umland anreisen.

Infos zum CSD-Nordwest:
Datum: Termin für 2014 noch offen
Homepage: http://www.csd-nordwest.de
Facebook Fanseite: CSD Nordwest
Motto 2013

CSD Nordwest 2013

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