phenomenelle

Allgemein

Daniela Weber

Die Kunst, sich auf Partys ansprechen zu lassen

Das Thema ‚Ansprechen‘ nimmt immer großen Raum in meinen Coachings ein.

Die meisten Frauen, um es vorweg zu nehmen, tendieren zum „Ansprechen lassen“. Entweder weil sie glauben, nicht ausreichend Mut für diesen Schritt zu haben oder aber weil sie nicht wissen, was genau sie in dieser Situation sagen sollen.

Angst vor der Blamage

Passiv zu bleiben scheint also bequemer zu sein und weniger Mut zu kosten? Auf den ersten Blick stimmt das. Man überlässt der anderen Frau den aktiven Part und damit das Risiko, sich eine Abfuhr zu holen und schlimmstenfalls zu blamieren – denn davor haben die meisten Frauen Angst:

Sich lächerlich zu machen, weil sie vielleicht stottern, rot oder blackoutmäßig sprachlos werden könnten. Oder sich sonstwie ungeschickt verhalten, so dass die Andere sie auslacht. Diese Horrorvorstellung führt dazu, dass den ganzen Partyabend lang eine Frau anschmachtet wird – in der Hoffnung, dass die andere doch diesen Schritt tun möge, zu dem man sich selbst nicht in der Lage sieht.

Tja, es hätte vielleicht ein richtig toller Abend werden können, aber so? … klappt das nicht.

Die Kunst, angesprochen zu werden

Ich kann verstehen, dass man nicht genug Mut hat, eine Frau anzusprechen. Diese Angst zu überwinden, soll aber heute nicht das Thema sein. Heute geht es darum, was man dafür tun kann, angesprochen zu werden, und das – das verrate ich schon jetzt – ist nicht weniger anstrengend als eine Frau anzusprechen.

Sich ansprechen zu lassen hat nämlich definitiv nichts mit der Abwesenheit von Mut oder gar Passivität zu tun. Im Gegenteil!

Die Strategie

Wenn Du also darauf setzt, angesprochen zu werden, und zwar nicht von irgendeiner Frau, sondern von einer, die Dir gefällt, musst Du strategisch vorgehen:

  •   Du musst das Gegenüber richtig einschätzen.
  •   Du musst deutliche Signale setzen.
  •   Du musst ansprechbar sein.

Ansprechbar zu sein bedeutet, es möglich zu machen, dass eine andere Frau Dich ansprechen kann. Wenn Du also die ganze Zeit von Deinen Freundinnen umzingelt bist, ist das eindeutig der falsche Weg. Denn wer bringt es schon fertig, eine Frau vor zig Zeuginnen anzumachen? Du nicht? Okay, dann erwarte es aber bitte auch nicht vor Deinem Gegenüber.

Steh‘ also auch mal alleine irgendwo herum. Nicht nur zwei Minuten, sondern länger. Und das nicht nur einmal, sondern immer wieder, egal wie schön es wäre, jetzt mit den anderen eine rauchen zu gehen. Oder abzutanzen.

Den Blick schweifen lassen

Alleine irgendwo herumzustehen macht zwar nicht so viel Spaß, aber man kann diese Zeit hervorragend nutzen. Du kannst Dich umschauen und gucken, ob da irgendwo eine Frau zu sehen ist, die Dir gefällt. Und wenn Du sie gefunden hast, dann beobachte sie, lass‘ sie ein wenig auf Dich wirken und versuche herauszufinden, ob sie alleine da ist, oder ob die Blonde neben ihr ihre Freundin ist.  Es bringt nämlich nicht viel, darauf zu bauen, von einer Frau angesprochen zu werden, die gerade in eine andere verliebt ist.

Wenn Du also siehst, dass sie Single zu sein scheint und möglicherweise auf der Suche, was Du u.a. daran erkennen kannst, dass sie ebenso ihre Blicke schweifen lässt, kommt nun Dein Part: Jetzt heißt es, Dich in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit zu stellen.

Positiv wirken

Hier kann man sich auch zum Deppen machen, und zwar dann, wenn man meint, völlig gelangweilt und cool an ihr vorbeischauen zu müssen. Zwar könnte dieser Weg klappen, aber dafür ist schon ein wenig Raffinesse und Erfahrung nötig. Besser ist es erst einmal, positiv zu wirken. Also setze Dein schönstes Lächeln auf und schaue sie an, wenn sie zu Dir herüber blickt. Flirte mit ihr, versuche es mit einem Augenaufschlag – anstrahlen, die Lider senken, und dann entweder schüchtern oder auch herausfordernd wieder aufblicken, je nachdem, wie Du Dich fühlst oder es sich in dieser Situation für Dich richtig anfühlt. Ein Zwinkern wäre auch nicht schlecht und vielleicht spazierst Du dann mal auf die Tanzfläche (nicht zu den anderen) und tanzt ein bissel, vielleicht kommt sie zu Dir?

Oder Du gehst zur Theke (und zwar dort, wo nicht gerade Deine Freundinnen stehen) und lächelst  sie von da nochmal an. Oder gehst nach draußen‚ falls sie gerade rauchen ist. Was auch immer Dir gerade einfällt und ihr die Möglichkeit lässt Dich anzusprechen, sofern sie Interesse hat.

Kurz gefasst: Wenn Du angesprochen werden willst, dann beobachte sie gut genug, damit Du weißt, ob es eine Chance gibt, zeige ihr in dem Falle deutlich, dass Du Interesse an ihr hast (ja, dazu gehört Mut), und mache es ihr vor allem möglich, Dich anzusprechen.

Je öfter Du das machst, desto routinierter und raffinierter wirst Du dabei, versprochen.

Viel Spaß auf der nächsten Party wünscht Dir Daniela Weber.

Infos zu Daniela Weber
Daniela Weber: Coaching für LesbenDaniela Weber arbeitet seit 2009 als Coach für Kommunikation, Flirt und Partnerschaft und hat sich seit 2012 auf Lesben spezialisiert. Die Welt und die Liebe für Frauen ein bisschen besser und leichter zu machen, ist dabei ihre Hauptmotivation. Privat lebt sie mit ihrer Frau und zwei kleinen Fellmonstern in München.

(Beitragsbild: Schallplattencover)

Related Posts

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 5. bis zum 18. Oktober 2024
  • Fernsehinfos vom 21. September bis zum 4. Oktober 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“
  • Theater X: Deutschlands vergessene Kolonialzeit