Vegan Challenge
Home sweet Home – Tag 7 oder so
Das Wochenende in Arnheim (ja, mein Beitrag kommt Tage verspätet) bringt die Erkenntnis: Reisen mit 8 Frauen sind spannend, unterhaltsam und lustig (Francois Ozon lässt grüßen) – zumindest mit dem VegPack, wie wir uns mal kurzer Hand benannt haben. Aber vegan Essen, ohne auf die Frage: „Ist das Gericht vegan?“ ein überaus freundliches, aber unverständliches Achselzucken zu ernten, ist eine Herausforderung. Also: Endlich wieder zuhaus, die Pfanne und ein paar kleine Schüsseln raus geholt. Und eines der wenigen Gerichte ohne Zucchini aus dem Hildmann-Buch nachgekocht: Kleine Türmchen aus Rote Beete und Tofu mit Avocadocreme dazwischen. Sollte doch nicht so schwer sein. War’s auch nicht, um den Spannungsbogen gleich aufzulösen. Aber …
… war doch klar, dass von mir wieder das „aber“ kommt. Wie ich an anderer Stelle bereits erwähnte, bin ich ästhethisch anspruchsvoll, was Essen angeht. Ob da der Stier in mir sich meldet? Sieht doch lecker und gut aus, mögt ihr jetzt sagen. Tut’s auch, solange ich mit der Gabel nicht ins Türmchen pike und langsam versuche mit dem Messer ein Stück herauszuschneiden. Vorbei ist es mit der schönen Optik! Da quabscht (keine Ahnung, ob sich das Wort so schreibt. Habe ich von Großmama das Wort. Sein Klang beschreibt am besten, was in dem Moment auf dem Teller passiert) die ganze Avocadocreme an den Seiten raus und runter, Tofu und Rote Beete geraten ins Wanken, rutschen hin und her. Ein trauriges Ergebnis. Gut, dass ich in weiser veganer Voraussicht die einzelnen Türmchen rezept-ungerecht nur einfach gebastelt habe. Eigentlich sollte noch eine Lage drauf.
Fazit: Sehr lecker und sehr sättigend. 2 Türmchen pro Person und meine Liebste und ich waren pappsatt. Optik-Fetischisten wie ich sollten aber versuchen, ohne groß Hinzugucken zu genießen.
Und so geht’s (Originalrezept findet ihr in Vegan for fit): Rote Beete in appetitliche Scheiben schneiden. Tofu mit Glas ausstechen, in Öl goldbraun backen (übrigens habe ich die Tofuscheiben vorher in etwas in Sojasauße getaucht, was für den Geschmack ideal war) und anschließend mit Agavendicksaft karamelisieren (was überflüßig, kompliziert und für meinen Geschmack zu süß war). Avocado mit Mandelcreme und Zitrone pürieren. Salzen und Pfeffern nicht vergessen. Anstelle der Kresse, die ich beim Einkauf vergaß, habe ich Basilikumblätter oben drauf gelegt. Es gibt fast kein Rezept, das bei mir den Originalzustand überlebt. Ach ja, am Ende natürlich aufeinanderschichten. Fertig.