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spezielle

LITFEST homochrom

How my boobs became food

Foto: Mathias Bothor

Der ganz normale Wahnsinn aus dem Alltag einer Mutter:

Lucie Marshall – gestandene Businessfrau und bekennender Kontrollfreak – wurde mit Ende 30 Mutter und muss erkennen, dass ihr Sohn Sam ihre ganze Welt auf den Kopf stellt. In ihrem Blog luciemarshall.com lässt sie die Leserinnen an den Irrungen und Wirrungen des neuen Lebens teilhaben und zaubert mit ihrer selbstironischen und manchmal sarkastischen Art ein Lächeln nach dem andere in deren Gesichter. Dabei bricht sie hemmungslos jedes Tabu und macht vor keinem Klischee halt, denn Lucie spricht das aus, was wir alle in der ein oder anderen Form schon mal empfunden oder zumindest gedacht, aber nie zu sagen gewagt haben.

Que(e)r geschaut

Foto: Mathias Bothor

Die Themen des Blogs sind vielfältig, wie das Leben selbst. Es gibt kein noch so scheinbar langweiliges Thema, mit dem Lucie mir nicht den Tag erhellt. Ob Sams U7 (die mehr zu ihrer wurde), Lucies Perfektionismus und Ordnungswahn (für den Sam der beste Therapeut ist), die Wohnungseinweihung von schwulen Freunden oder ganz aktuell in Von Müttern und Seepferdchen: Lucies Neid auf lesbische Paare (weil beide Frauen schwanger werden und sich das „Leid“ teilen können) inklusive kreativer Wortschöpfungen für alle erdenklichen Familienkonstellationen – jeder Artikel ist so schonungslos direkt, ehrlich und nah am Leben, dass man keine Mutter sein muss, um mit zu lachen und zu leiden.

Der kreative Kopf

Foto: Mathias Bothor

Hinter der Figur Lucie Marshall verbirgt sich die Schauspielerin Tanya Neufeldt, die unter anderem durch ihre Rollen in den TV-Serien Hinter Gittern – Der Frauenknast und Die Wache bekannt wurde. Neben diversen Episodenhauptrollen stand sie auch für Filme wie Vier Meerjungfrauen vor der Kamera. Desweiteren verfügt sie über vielfältige Comedyerfahrung (Ralf Schmitz: Schmitz, komm raus; Axel Stein: Sketch News und Gastrollen in Danni Lowinski sowie Alles Klara).

Während der Elternzeit beschäftigte sich Tanya viel mit dem Thema Eltern, vor allem der Wandel der Mutterrolle interessierte sie sehr. „Das Thema Mutter hat mich immer mehr interessiert. Nicht nur, weil es mich betrifft, sondern weil heute für uns alle Mutter sein etwas ganz anderes bedeutet, als vor 40 Jahren. Wir wollen heute so viel und wissen auch so viel. Gerade wenn man hier in Berlin Mitte mit Ende 30 Mutter wird, ist Erziehung eine intellektuelle, meist überhöhte Angelegenheit: Man will alles richtig machen! Sein ganzes Wissen einsetzen!“. Wie dies in der Praxis gelingt (oder auch nicht) vermittelt Tanya eindrucksvoll mit Hilfe von Lucie Marshall, durch die sie das aussprechen kann, was sie selbst nur zu denken wagt.

Aufgrund der großen Nachfrage und positiven Resonanz ist bereits das erste Buch geplant, welches hoffentlich bis Ende des Jahres erscheinen wird. Bis es so weit ist, freue ich mich auf viele weitere Artikel in ihrem Blog, bei dem ich so manches Mal laut ausrufen möchte „made my day“

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