phenomenelle

kulturelle

Shamim Sarif - Das Leben, von dem sie träumten

Buchrezi Tina Stroheker: Luftpost für eine Stelzengängerin

Cover Tina Stroheker: Luftpost für eine StelzengängerinEin Wow-Buch! Ich habe es nur ein einziges Mal weggelegt, weil ich müde war, und dann am nächsten Tag in einem Rutsch durchgelesen. Dabei ist es nicht einmal „leichte Kost“. Es handelt vom Lieben, vom bittersüßen Lieben, dem Wissen, dass es zuende gehen wird, aber dem Wollen, dass es nicht zuende gehen kann.

Eine Frau trifft eine Frau, sie faszinieren sich, sie schauen sich die andere schön und können sich gar nicht sattsehen an den vielen Kleinigkeiten, die letztendlich das Große, das zwei Menschen verbindet, ausmachen.

Kurze Kapitel, eher kleine Notizen als Briefe, Notate eben, und Worte, die mir gleich ins Herz gingen. Autorin Tina Stroheker wird hier zur Poetin, sie beschreibt Gefühle und fragt, ob sie überhaupt lieben darf. „Was mich glücklich macht, macht mich elend“, sie beschreibt den Zwiespalt zwischen einer Lebenssicherheit und dem Neuen, dem Aufregenden. Sie weiß, dass die andere „halten zu dürfen“, ein Geschenk ist, dass sie bei all den Geschenken, die sie sich machten, eigentlich sicher ist: „Wir selber sind doch das Geschenk gewesen“.

Sie selbst, die schon zu sich gefunden hatte, ist doch so überrascht von dem Gedanken, an SIE denken zu dürfen und überwältigt von dem, was sie beide verbindet – und doch irgendwann der für mich stärkste Text, weil wir es alle kennen, wir alle, die wir schon geliebt haben und verlassen wurden oder lieben und möchten, dass es bleibt: „Wut, plötzlich Wut, die Schwester des Schmerzes“. Dennoch endet es mit einem Lächeln und eben der Gewissheit, dass es ein Geschenk ist, lieben zu dürfen und geliebt zu werden.

Im Anhang werden Zitate erklärt oder einfach nur die Quelle zugeordnet und das macht es zusätzlich zu einer Sammlung von Wissen, von Wiedererkennen und Weiterlesenwollen. So emotional dieses Buch ist, so wunderbar bildhaft ist es damit auch – ich liebe es!

Tina Stroheker
Luftpost für eine Stelzengängerin
Notate vom Lieben
16 Euro
2013, 108 Seiten, geb. mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-86351-070-1
Buch beim Verlag bestellen

Verlosungsaktion für unsere Leser_innen
Wir verlosen unter den phenomenelle-Leser_innen 1 Exemplare von Luftpost für eine Stelzengängerin. Schreibt einfach eine Mail an verlosung@phenomenelle.de mit Stichwort “Stelzengängerin” und unter Angabe eurer Adresse.* Anschließend Daumen drücken. Einsendeschluss ist der 7. April 2014, teilnahmeberechtigt sind nur Personen über 16 Jahre. Der Preis wird nicht in bar ausgezahlt. Die Gewinner_innen werden schriftlich per Mail benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
* Einsendungen ohne vollständige Adresse können wir leider nicht berücksichtigen.

Shamim Sarif - Das Leben, von dem sie träumten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 6. bis 19. April 2024
  • Fernsehinfos vom 9. bis zum 22. März 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“