phenomenelle

kulturelle

Querverlag

Buchrezi – Elke Weigel: Mutterschuld

Cover_MutterschuldIch lese keine Thriller. Ich mag Liebe, Leben, Irrungen und Wirrungen, aber keine Thriller. Bis zu diesem Buch.
Die Protagonisten Carolin Baittinger und Johanna Schach sind mir sofort sympathisch und ihre Geschichte spannend, amüsant und atemberaubend von der ersten bis zur letzten Seite. Und dort steht das Allerbeste: „Weitere Fälle in Arbeit“. Na, ein Glück! Denn dieser erste Fall um die beiden Frauen ist zwar in sich abgeschlossen, aber auch so vielschichtig, dass es schade wäre, würden wir sie nicht noch weiter begleiten können.
Psychologin Carolin bekommt, kurz nachdem sie mit ihrer Lebensgefährtin, Polizistin Johanna, zusammengezogen ist, eine Stelle in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des renommierten Professort Augenstein.
Dort leben und arbeiten unglaublich gut beschriebene Charaktere.
Autorin Elke Weigel ist Diplom-Psychologin und weiß vielleicht auch gerade deshalb, wie die menschliche Seele zu beschreiben ist. Dass aber sowohl die Erwachsenen als auch die Jugendlichen, die Carolin betreut, solche besonderen Persönlichkeiten sind, ist schon bemerkenswert.
Die einzelnen Schicksale der Kinder werden ebenso beleuchtet wie die Lebensumstände von Carolins Kollegen.
Rückblickkapitel zwischen den Kapiteln im Umfeld der Klinik und Carolin erzählen die Lebensgeschichte von Professor Augenstein. Ein kleiner Junge, der in Frankreich aufwächst und den das Leben nach Stuttgart führt. Dort wird er nicht nur Buchautor und Therapeut, sondern auch Leiter des Sigmundis-Instituts, das ausschließlich Männer im Vorstand hat.
Carolin wundert sich mehr und mehr über die Arbeitsweise des eigentlich angesehenen Chefs, als dieser plötzlich tot ist. Hier – in der Mitte der Geschichte – beginnt nun Johanna zu ermitteln und das Buch lässt sich kaum mehr weglegen.
Hatte Professor Augenstein einen Unfall? Was haben die ehrgeizige junge Melanie, Carolins Kollegin oder die Mutter einer Patientin damit zu tun? Es ist spannend und unfassbar, was dann geschieht und wie sich am Ende alle Puzzleteile zu einem Bild zusammenfügen.
Ein wirklich sehr sehr gutes Buch!

Elke Weigel
Mutterschuld
288 Seiten, 9,90 €
ISBN 978-3-88769-739-6

Related Posts

Shamim Sarif - Das Leben, von dem sie träumten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 6. bis 19. April 2024
  • Fernsehinfos vom 9. bis zum 22. März 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“