phenomenelle

informelle

LITFEST homochrom

phenomenelle des Tages: Joan Crawford

Joan Crawford (23.3.1905–10.5.1977)

JoanCrawfordByYousufKarshNoch 1999 landete „Mommie Dearest“ 22 Jahre nach ihrem Tod bei einer Wahl des amerikanischen Filminstituts zum größten weiblichen Filmstar auf Platz 10. Ihr haftet bis heute das Image der klassichen glamourösen Hollywood-Diva an, gleichzeitig bleibt nach einer 1978 erschienenen Biographie ihrer Tochter Christina das Bild einer tief gestörten zu Gewalt neigenden Persönlichkeit zurück. Sicher ist auf jeden Fall ihr unbedingter Wille, berühmt zu werden.

Rücksichtslose, ehrgeizige und karrierebewusste Charaktere scheinen ihr auf den Leib geschrieben zu sein. Vor allem in solchen Rollen bleibt die Crawford in Erinnerung. 1945 krönt sie ihre Schauspielkarriere mit einem Oscar für die Darstellung der Geschäftsfrau Mildred Pierce in Solange ein Herz schlägt. Der Film markiert auch ihren endgültigen Wechsel ins Charakterfach.

Die in ärmlichen Verhältnissen ohne viel Zuwendung aufgewachsene Crawford lernt erst auf dem College, was es bedeutet von einer Person anerkannt und gefördert zu werden. Der Rektor des Colleges ermutigt sie, sich nicht zu beklagen, sondern Dinge zu ändern. Gegen seinen Rat gibt sie das Studium nach einen Jahr zugunsten einer Tanzkarriere auf. Eine Weile wird sie Revuegirl, dann wird ein Studioboss aus Hollywood auf sie aufmerksam. Sie erhält einen Künstlernamen und 1925 ihre erste Filmrolle. Wie alt sie zu diesem Zeitpunkt ist, lässt sich nie ganz klären. Das korrekte Geburtsjahr variiert zwischen 1905 bis 1908.

Erst nach ihrem Tod wird bekannt, dass Crawford zum berühmten Nähkreis lesbischer und bisexueller Frauen im Hollywood der 20er bis 50er Jahre gehört haben soll. Ihr werden ein One-Night-Stand mit Marylin Monroe, Affären mit Katherine Cornell und Barbara Stanwyck nachgesagt. Auch ihre Adoptivtochter, die in ihrer Autobiographie Mommie Dearest schwere Vorwürfe wegen Kindesmissbrauchs gegen ihre Mutter erhebt, weist in ihrem Buch auf Crawfords Liebesbeziehungen mit beiden Geschlechtern hin.

Foto: Yousuf Karsh [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons

Weitere Quellen und Links

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 9. bis zum 22. März 2024
  • Fernsehinfos vom 24. Februar bis zum 8. März 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“
  • Theater X: Deutschlands vergessene Kolonialzeit