phenomenelle

informelle

LITFEST homochrom

phenomenelle des Tages: Jewelle Gomez

Jewelle Gomez (geb. 11.9.1948)

@jewellegomez.comDie Dichterin, Dramatikerin und Schriftstellerin hält sich nach dem Studium mit einer ganzen Reihe weiterer Jobs über Wasser. Sie wird Dozentin, Produktionsassistentin und Inspizientin. So ganz nebenbei gehört sie zu den führenden lesbischen Aktivistinnen in den USA. 1985 gründet sie mit anderen die Gay and Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD). Ihr bekanntester Roman The Gilda Stories wird gleich mit zwei Lambda Preisen ausgezeichnet.

Nach der Trennung der Eltern wächst die Zweijährige in Boston bei ihrer Großmutter auf, die afro-amerikanischer und indianischer Abstammung ist. Gomez studiert mit Stipendium und macht anschließend an der renommierten Columbia Universität in New York noch einen Abschluss als Journalistin. Bereits während des Studiums setzt sie sich für Gleichberechtigung ein und macht erste Erfahrung als Aktivistin. Ihr erster Gedichtband erscheint 1980 im Selbstverlag.

Lesbische Vampirin mit Gewissen

Obwohl sie längst einen Buchagenten hat, will Anfang der 90er zunächst niemand ihren Roman The Gilda Stories veröffentlichen. Eine lesbische Vampirin mit Gewissen als Hauptdarstellerin, noch dazu eine ehemalige afro-amerikanische Sklavin? Wer kann so etwas lesen wollen? Mutiger, innovativer und vorurteilsfrei ist schließlich erst ein feministischer Verlag. Das Buch verkauft sich bis heute. Gomez und ihre Langzeitpartnerin Dr. Diane Sabin erkämpfen 2008 mit anderen vor Gericht die Ehe-Öffnung in Kalifornien und trauen sich noch im selben Jahr.

Gomez Werke sind feministisch, lesbisch und thematisieren alltäglichen Rassismus. Schreiben ist für sie Lebenselixier. Sie schreibt immer, „auch wenn ich gerade nicht tippe“. Wenn andere über die eigene Arbeit sprechen, inspiriert sie das, über Ungewohntes aus einem anderen Blickwinkel nachzudenken.

Ich glaube, in der Zwischenzeit ist zu leben die wichtigste Sache für dich. Es ist ein wirklich aufwändiger Job, der viel Konzentration und Praxis benötigt.
(Jewelle Gomez in The Gilda Stories)

Foto: @jewellegomez.com

 

Related Posts

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 9. bis zum 22. März 2024
  • Fernsehinfos vom 24. Februar bis zum 8. März 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“
  • Theater X: Deutschlands vergessene Kolonialzeit