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phenomenelle des Tages: Cornelia Scheel

Cornelia Scheel (geb. 28.3.1963)

IMG 0454 Cornelia ScheelIhr öffentliches Coming Out an der Seite Hella von Sinnens behagt ihrem Arbeitgeber gar nicht. Die Deutsche Krebshilfe findet sie für die Öffentlichtsarbeit nicht mehr tragbar, versetzt sie. Scheel zieht die Konsequenzen und kündigt.

Die Tochter der Ärztin und Gattin von Ex-Bundespräsident Walter Scheel wird in München geboren und zunächst von ihrer Mutter allein erzogen. 1969 heiratet Mildred Wirtz den Politiker Scheel, er adoptiert Cornelia. Kurz nach der Hochzeit wird Scheel Außenminister, 1974 Bundespräsident. Cornelia macht Abitur und studiert einige Semester Medizin in Österreich. Für die von ihrer Mutter gegründete Krebshilfe arbeitet sie 3 Jahre.

Im Mai 1992 bestellen sie und Cornelia Scheel das Aufgebot im Standesamt Köln und geben damit die Initialzündung für die Aktion Standesamt des damals noch Schwulenverband Deutschland (heute LSVD). Im August wiederholen sie den Antrag gemeinsam mit 250 anderen Paaren. Daraus ergibt sich die Zusammenarbeit mit dem Pop-Duo Rosenstolz. Im Video zu dem Song Ja, ich will wirkt neben ihrer Lebensgefährtin auch Cornelia Scheel mit.

Gemeinsam mit Hella von Sinnen gründet sie 1998 die Firma Komikzentrum, in der u. a. Sendekonzepte für Fernsehshows entstehen. Die beiden veröffentlichen gemeinsam Bücher. Im April erscheint das Taschenbuch „Ich. Wir waren alle mal 16“. Bis heute setzt sich Scheel mit ihrer Partnerin für die Rechte von Lesben und Schwulen ein. Für ihr Engagement erhielten beide 2009 den Osnabrücker Rosa-Courage-Preis.

Ob ihr Engagement bei der Aidshilfe gebraucht wird oder sie einfach nur Präsenz beim Rainbowflash zum Internationalen Tag gegen Homophobie zeigen. Das Paar ist dabei. So warfen sie spontan und öffentlichkeitswirksam mit den Veranstalter_innen des ColognePride 2012 Briefe an Bundestagsabgeordnete in den Briefkasten. Trotz der gesetzlichen Möglichkeit, sich verpartnern zu können, wartet das Paar aber ab. Solange heiratswilligen Lesben und Schwulen die gleiche Rechte verweigert werden, wollen sie den Schritt nicht gehen.

Foto: By Udo Grimberg (Own work Udo Grimberg) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

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