phenomenelle

informelle

LITFEST homochrom

phenomenelle des Tages: Coco Chanel

Coco Chanel (19.8.1883–10.1.1971)

Channel headquarters bordercroppedIhr verdankt das kleine Schwarze zumindest seinen Siegeszug, sie entwirft das Kostüm für die Geschäftsfrau und kreiert 1921 den Parfümklassiker schlechthin, Chanel Noº 5. Bis heute ist es das weltweit bestverkaufte Duftwasser. Sie revolutionert die Mode und gilt als wichtigste Modedesignerin des 20. Jahrhunderts. Als einzige ihrer Zunft wählt das Times Magazine sie unter die 100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts. Zeitlebens entwarf sie Mode, die zwei Eigenschaften erfüllen musste, sie sollte schlicht und elegant sein. Ausschweifend und unpraktisch wie die Mode der Belle Epoque hat bei Chanel keinen Platz.

Sie wird als uneheliches Kind in arme Verhältnisse geboren, wächst nach dem Tod der Mutter in einem Nonnenkloster auf. Zeitlebens hat das Wort „Familie“ für sie einen schlechten Klang: „Ich kenne nichts Schrecklicheres“. Im Kloster lernt sie das Nähen. Mit 16 Jahren verlässt sie die Anstalt und arbeitet als Näherin. Dann zieht es sie nach Paris, wo sie in Nachtclubs tanzt und singt. Jedenfalls erzählt es so die Legende. An den vielen Halbwahrheiten, Geschichten und Mythen, die sie selbst über sich und ihre Kindheit ausmalt, zeigt sich, dass Chanel neben Geschäftssinn auch ein Talent dafür besitzt, sich öffentlich zu inszenieren.

Ein Frau steht immer wieder auf

Und Chanel hat einen eisernen Willen, immer wieder steht sie auf, beginnt einen Neuanfang. Noch mit 70 wagt sie in den 50er Jahren ein Comeback, wird zunächst verspottet und erobert dann endgültig die Modewelt. Auch die Zahl, die Titel und das Geld ihrer Liebhaber sind legendär, darunter angeblich auch Liebhaberinnen. Unabhängig zu sein, bleibt für sie eine Triebfeder. Zwar gründet sie 1910 mit dem Geld eines Freunde das Unternehmen, mit 30 kann sie aber schon auf eigene Stoffe setzen und den Kredit zurückzahlen.

Nach dem 2. Weltkrieg wird sie wegen Kollaboration mit den Nazis verhört. Tatsächlich hatte sie wohl ein Verhältnis mit einem höherrangigen Nazi, wurde als Agentin in Berlin geführt. Vorgeworfen wird ihr auch, Antisemitin gewesen zu sein. Dass Coco Chanel tatsächlich eine Anhängerin Hitlers war, dafür gibt es bis heute keine Beweise.

Foto: Eric Pouhier (Own work) [CC-BY-SA-2.5], via Wikimedia Commons

Weitere Quellen und Links:

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 6. bis 19. April 2024
  • Fernsehinfos vom 9. bis zum 22. März 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“