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Griechisches Parlament beschließt Lebenspartnerschaft

Ein Schritt für die Rechte von Lesben und Schwulen

Am Ende nützte der heftige Protest der orthodoxen Kirche nichts. Gestern beschloss das griechische Parlament, Lesben und Schwulen die Möglichkeit einzuräumen, eine zivile Lebenspartnerschaft einzugehen. Eine große Mehrheit von 193 der 300  Abgeordneten stimmten dafür. Ministerpräsident Alexis Tsipras sagte, die Entscheidung beende “einen Kreislauf der Peinlichkeiten für das Land”. In der Tat hatte die EU in den letzten Jahren zunehmend den Druck auf Griechenland erhöht, LGBTI-Bürger_innen mehr Rechte zu gewähren. 2013 verurteilte der Europäische Gerichtshof das Land dazu, Lesben und Schwulen eine zivile Partnerschaft zu ermöglichen, die heterosexuelle Paare seit 2008 eingehen können.

Außerhalb des Parlamentsgebäudes in Athen unterstützten einige Dutzend Aktivist_innen die Diskussion und Abstimmung. Aus Protest küssten sich dabei auch zwei junge Männer, gekleidet als orthodoxe Priester, vor einem Plakat mit dem Spuch „Liebe ist keine Sünde“. Dabei kam es mehrfach zu heftigen Wortgefechten mit Passanten. Ein Video von der Aktion ist auf YouTube zu sehen.

[youtube]https://youtu.be/mTXqGdolblk[/youtube]

Viele griechische Aktivist_innen zeigten sich in den sozialen Medien begeistert. Dennoch ist ihnen bewusst, dass noch ein weiter Weg bis zu einer umfassenden rechtlichen Sicherheit für LGBTI-Personen in Griechenlands vor ihnen liegt. Die jetzt beschlossene zivile Partnerschaft ist keine Ehe und enthält Lesben und Schwulen darüber hinaus einige elementare Rechte vor. Sie stellt gleichgeschlechtliche Paare bei Rente, Steuer und in Gesundheitsfragen schlechter, ganz zu schweigen von einer gemeinsamen Adoption. Aber hier wie in der Ehefrage bekleckert sich Deutschland ebenso wenig mit Ruhm.

 

 

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