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EM Schweden 2013: Wackeliger Start ins Turnier

Am Donnerstag um 20:30 Uhr hatte das lange Warten ein Ende, unsere Frauennationalmannschaft startete in die Europameisterschaft in Schweden. Im ersten Spiel in Växjö trafen sie auf die Niederländerinnen, die Halbfinalistinnen der letzten EM.

Stadion in Växjö, Schweden

Die Mannschaft aus den Niederlanden, bisher für eine eher sehr defensive Spielweise bekannt, zeigten gegen die Deutschen phasenweise einen ansehnlichen Konterfußball und belegten mit gefährlichen Pässen, dass die Mannschaften in Europa näher zusammengerückt sind. Die deutschen Frauen hingegen hatten vor allem in der ersten Halbzeit dominierende Spielanteile, die jedoch nicht zu einem Torerfolg führten.

Deutsche Frauen fanden nicht zu ihrem Spiel

Die deutschen Spielerinnen begannen stark und erspielten sich in den ersten 20 Minuten die ein oder andere gute Möglichkeit, um das erste Tor zu erzielen. Nach dieser druckvollen Phase kamen die Holländerinnen immer besser ins Spiel und Nadine Angerer musste ihr Team mit zwei tollen Paraden vor einem Rückstand bewahren. Mit einem Remis ging es dann in die Pause. Wie schon in der ersten Hälfte begann unser Team auch die zweite Halbzeit druckvoll und dominierte die ersten Minuten. Dieses Mal ließen sich die gegnerischen Frauen aber nicht so lange unter Druck setzen, sondern hielten durch geschicktes Pressing und das Doppeln der Ballführenden dagegen und sorgten so für viele Fehlpässe seitens der Deutschen. Vor allem in den letzten 20 Minuten wirkte die deutsche Mannschaft müde, unkonzentriert und das Zusammenspiel teilweise unsicher und zerfahren, sodass sich die Niederländerinnen einige hochkarätige Chancen erspielten. Wieder war es Angerer, die in einer 1 zu 1 Situation unser Team mit einer tollen Reaktion vor einem Rückstand bewahrte. Erst in den letzten Minuten gelang es den deutschen Frauen, sich frei zu spielen und mit einem Powerplay vor dem holländischen Tor für weitere Chancen zu sorgen. Leider wurde dies nicht belohnt und so trennten sich die beiden vermeintlich stärksten Teams der Gruppe B mit 0:0.

Elfmeter nicht gegeben

Insgesamt war das Spiel von vielen Fehlpässen auf beiden Seiten und teilweise rüden Fouls geprägt. Sehr unglücklich wirkte dabei das Schiedsrichtergespann, vorne voran Leiterin Spinelli, die durch einige Fehlentscheidungen auffiel und den deutschen Frauen mindestens zwei Elfmeter – wenn nicht sogar drei – verwehrte.

Über 6 Millionen verfolgten das Spiel in Deutschland

Von diesen nicht gegebenen Chancen, das Spiel für sich entscheiden zu können, mal abgesehen, geht das Remis vollkommen in Ordnung. Deutschland hat es verpasst, den Niederländerinnen das eigene Spiel aufzuzwingen und durch konsequentes Zusammenspiel das Ergebnis zu eigenen Gunsten zu gestalten. Vor allem die Kompaktheit und robuste Spielweise der Gegnerinnen brachten das deutsche Aufbauspiel immer wieder durcheinander. Das passgenaue Zusammenspiel, welches die junge Mannschaft noch gegen Japan unter Beweis stellte, fehlte teilweise gänzlich. Das Flügelspiel wurde kaum genutzt, obwohl dort meist sehr viel Platz gewesen wäre. Ebenso klafften teilweise große Lücken zwischen der Abwehr und dem Mittelfeld.

Es ist nichts verloren!

Nichtsdestotrotz darf und sollte nicht vergessen werden, dass wir eines der jüngsten deutschen Teams auf dem Platz haben und es für viele Spielerinnen das erste große Turnier in der A-Nationalmannschaft darstellt. Ein Sieg gegen wirklich starke Niederländerinnen ist daher keine Selbstverständlichkeit und auch wenn unsere Frauen ihr Potenzial nicht abrufen konnten, so bleiben noch zwei weitere Gruppenspiele, um im Turnier anzukommen und das Weiterkommen zu erreichen.

Im zweiten Spiel in unserer Gruppe trennten sich Norwegen und Island ebenfalls mit einem Unentschieden (1:1), sodass noch alles offen ist.

Bereits am Sonntag geht es im zweiten Spiel der deutschen Mannschaft gegen Island um wichtige Punkte zum Einzug ins Viertelfinale.

EM-Spiele, Vorrunde:

14.07. Deutschland – Island (Växjö) (20.15 Uhr/ZDF, Anstoß 20.30 Uhr)
17.07. Deutschland – Norwegen (Kalmar) (18 Uhr/ARD)

 

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