phenomenelle

informelle

LITFEST homochrom

EM Schweden 2013: Finale – oho, Finale – ohohoho!

Als Außenseiter ins Finale!

Es ist geschafft! In einem nervenaufreibenden und spannenden Spiel schaffte die deutsche Frauennationalmannschaft mit einem 1:0 Sieg gegen Schweden den Einzug ins Finale der EM 2013.

Anspannung vor dem Anpfiff (TV-Bild eurosport)

Anspannung vor dem Anpfiff (TV-Bild eurosport)

Herausragende erste Hälfte reicht zum Sieg

Ausschlaggebend für diesen Sieg war die beste Turnierleistung in der ersten Halbzeit des vor dem Spiel auf die Außenseiterposition gerutschten deutschen Teams. Unsere Frauen zeigten sich dabei wesentlich ballsicherer mit tollem Spielaufbau nach vorne und verhinderten so das für die Schwedinnen typische druckvolle Spiel in den ersten Minuten. So erspielten sie sich in den ersten 20 Minuten mehrere gute Tormöglichkeiten. Die größte durch Annike Krahn wurde von einer schwedischen Spielerin vereitelt, als diese den Schuss von der Torlinie rettete. Erst nach ca. 20 Minuten fanden die Schwedinnen besser zu ihrem Spiel, wodurch ein offener Schlagabtausch entstand. So kam es unter anderem in der 26. Minute zu einer großen Doppelchance für die Gastgeberinnen, die Angerer zu vereiteln wusste. Der Nachschuss wurde glücklicher Weise über das Tor abgefälscht.

Spektakuläres Siegtor

In der 33. Minute lieferte sich, die bis dahin sehr stark spielende, Dzsennifer Marozsan ein Laufduell mit ihrer Gegenspielerin in Richtung schwedisches Tor. Gerade sah es so aus, als sei die Chance schon vorbei, da grätschte Marozsan im richtigen Moment und spitzelte so den Ball an der herauslaufenden Torkeeperin vorbei. Er kullerte regelrecht ins rechte untere Eck. Gegen Ende der ersten Halbzeit wäre es Laudehr nach einem Eckstoß fast gelungen, mit einem platzierten Kopfball auf 2:0 zu erhöhen, jedoch verhinderte die Schlussfrau Kristin Hammarström mit einer Glanzparade den bis dahin verdienten Führungsausbau.

Alte Verhaltensmuster in der zweiten Hälfte

In der zweiten Spielhälfte begann das schwedische Team sofort druckvoll und stellte die erste Hälfte des Spiels auf den Kopf. Dabei unterliefen den deutschen Frauen wieder Abspiel-, und neu, auch gravierende Abwehrfehler. Vor allem fehlte es häufig an Anspielstationen bei eigenem Ballbesitz – etwas, das in der ersten Hälfte vorzüglich geklappt hatte. Das deutsche Team kam immer nur dann zu Entlastungsangriffen, wenn die Pässe so in die freien Räume gespielt wurden, dass die Mitspielerin auch die Chance hatte, diesen zu erreichen. Eine der größten Chancen hatte Anja Mittag in der 60. Spielminute, die erneut an der starken Torfrau aus Schweden scheiterte. Drei Minuten später brachte Lotta Schelin das Stadion zum Kochen, als sie mit einem Traumschuss Angerer überwinden konnte – der Treffer wurde jedoch zu Recht nicht gegeben, da ein Foulspiel der Stürmerin vorangegangen war und diesen Schuss erst ermöglichte.

Den Finaleinzug bis zum Umfallen erkämpft

Die Schwedinnen erhöhten permanent den Druck, die deutschen Frauen wirkten zunehmend müder und mussten über eine erneut hervorragend kämpferische Einstellung die knappe Führung über die Zeit bringen. Dabei hatten sie abermals das Glück auf ihrer Seite, als in der 69. Minute Öqvist Nadine Angerer überwinden konnte, aber nur den Pfosten traf. Bis zur letzten Sekunde der Nachspielzeit erspielte sich das schwedische Nationalteam eine Chance nach der anderen und unser Team konnte sich glücklich schätzen, eine hellwache und stark spielende Torfrau zwischen den Pfosten zu haben.

Norwegen oder Dänemark

Im zweiten Halbfinale spielen Dänemark und Norwegen um den Finaleinzug. Beide Mannschaften dürften eine große Herausforderung für die deutsche Mannschaft darstellen. Gegen die Norwegerinnen verlor unser Team das Vorrundenspiel mit 1:0 und Dänemark warf mit einem sensationellen Auftritt Topfavorit Frankreich aus dem Turnier. Sollte aber im Finale eine ähnliche Leistungssteigerung wie im Halbfinale möglich sein, ist die Titelverteidigung gut möglich.

Tolle TV-Quote im Halbfinale

Den Einzug ins Finale sahen 8,2 Millionen TV-Zuschauer und im Finale am Sonntag (28.7.13 um 16:00 Uhr live in der ARD und auf Eurosport) dürfte die Quote noch getoppt werden.

dfb_schweden_table

Related Posts

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige


Anzeige LITfest homochrom 06.–08.08.2021

visuelle

  • Fernsehinfos vom 9. bis zum 22. März 2024
  • Fernsehinfos vom 24. Februar bis zum 8. März 2024
  • Radiotipp: Die Linguistin Luise F. Pusch im Gespräch
  • Buchtipp: Daniela Schenk: Mein Herz ist wie das Meer
  • Buchtipp: Elke Weigel – „Wind der Freiheit“
  • Buchtipp: „Riss in der Zeit“ von Ahima Beerlage
  • Filmtipp zum 75. Geburtstag von Ilse Kokula
  • Ilka Bessin: Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
  • Interview und Verlosung zu 25 Jahre „Krug & Schadenberg“
  • Der Schottische Bankier von Surabaya: Ein Ava-Lee-Roman
  • CD-Review: LAING sind zurück mit neuem Album
  • Interview: „Diversity muss von der Führung kommen“
  • 5 Serien für Fans starker TV-Charaktere …
  • „Danke Gott, dass ich homo bin!“ – Filmreview von „Silvana“
  • Buchrezi: „Lesbisch. Eine Liebe mit Geschichte“
  • Rückblick auf die NorthLichter
  • DVD-Rezi: „Call My Agent“ – Staffel 2
  • Berlin: Etwas andere Pride Parade am 23. Juni 2018 …
  • Buchrezi: Carolin Hagebölling „Ein anderer Morgen“
  • Ausstellungseröffnung „Lesbisches Sehen“ im Schwulen Museum Berlin
  • „The Einstein of Sex“ – Stück über Magnus Hirschfeld
  • „Here come the aliens“ – Das neue Album von Kim Wilde
  • Album-Review: Lisa Stansfield „Deeper“
  • Theater X: Deutschlands vergessene Kolonialzeit